Naturlehrpfad

1. Naturlehrpfad "Am Hornissenberg":

 

Der Kreisanglerverein Sangerhausen e.V. hat am renaturierten Helme-Altarm „Am Hornissenberg" gemeinsam mit der Bürgerarbeit einen Naturlehrpfad gestaltet, zu dessen Besuch wir Sie herzlich einladen. Der Lehrpfad erstreckt sich entlang der Helme, zwischen den Orten Kelbra und Roßla unterhalb des sagenumwobenen Kyffhäusergebirges.

 

Info-Tafel

 

Die Tafeln des Naturlehrpfades informieren Sie über das Vorkommen von ausgewählten, charakteristischen Tieren und Pflanzen und vermitteln Zusammenhänge zur Erfassung des ökologischen Wertes der Helmeaue. Gleichzeitig möchten wir Sie mit unseren Tafeln zu eigenen Naturbeobachtungen anregen.

2013 besuchte die "Parlamentarische Gruppe -Frei fließende Flüsse- des Deutschen Bundestages" den Naturlehrpfad. Die Präsidentin des DAFV, Frau Dr. Happach-Kasan, würdigte bei ihrem Besuch das Engagement der Sangerhäuser Angelfischer bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie der EU und in der ökologischen Bildungsarbeit.

 

Präsidentin des DAFV beim Besuch des Lehrpfades

 

Die Helme

 

Die Helme entspringt nordwestlich von Nordhausen und mündet bei Kalbsrieth (Thüringen) in die Unstrut. In Sachsen-Anhalt beträgt die Fließlänge 34,3 km. Wesentliche Zuflüsse der Helme in Sachsen-Anhalt sind die Bäche Thyra, Leine und Gonna.

In den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts erfolgten massive wasserbauliche Eingriffe, um die Menschen in der Helmeaue vor Hochwasser zu schützen. Neben der Errichtung des Stausees Kelbra erhielt die Helme eine gestreckte Linienführung. Durch diese Eingriffe wurde ein großer Teil der natürlichen Laich- und Aufwuchshabitate, wie Kiesbänke und Flachwasserbereiche, zerstört. Verschiedene Fischarten verschwanden, andere wurden in ihrer Existenz stark gefährdet. Der Bau von großen Wehren ohne Fischaufstieg behinderte zusätzlich die Fischwanderung zu den wenigen noch vorhandenen Laichplätzen.

Im Jahr 2007 erfolgte die Sanierung des Altarmes "Am Hornissenberg" durch den Unterhaltungsverband „Helme". 2008/2009 wurde dann der Altarm durch den Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft an das Helmesystem wieder angeschlossen.

Der renaturierte Helmealtarm dient nicht nur vielen Fischarten jetzt als Aufstiegshilfe, sondern auf den Kiesbänken können wieder Bachforelle, Äsche oder Barbe ablaichen. Die Flachwasserbereiche dienen außerdem den Jungfischen als „Kinderstube".

 

reaktivierter Lebensraum

 

Der sanierte Altarm „Am Hornissenberg" zeigt den ursprünglichen typischen natürlichen Verlauf eines Tieflandflusses. In den nächsten Jahren wird sich hier durch die ökologische Qualität ein reichhaltiges Arteninventar auf natürliche Weise entwickeln. Es bleibt zu wünschen, dass man der Helme und ihren Zuflüssen künftig mehr Freiheit einräumt. Dann bestehen gute Aussichten, dass durch die natürliche Fließgewässerdynamik auch aus den begradigten und langweiligen, biologisch verarmten Gewässerstrecken wieder stärker strukturierte, abwechslungs- und artenreiche Gewässerabschnitte entstehen.

 

 eine Informationstafel auf dem Lehrpfad

 

 

 

 

2. Naturlehrpfad "An der Helme-Talsperre Kelbra":

 

Das der Schlüssel für die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen im Wissen um die komplexen Zusammenhänge in der Natur begründet liegt, das wollen auch die in unserem Bundesland an verschiedenen Schaltstellen wirkenden Akteure fördern. Und so entstand aus der regelmäßigen, gemeinsamen Diskussion naturschutzrelevanter Themen der Talsperren-Nutzer die Idee, mit einem Naturlehrpfad den unterschiedlichsten Besuchern und Gästen der Region, technische und ökologische Zusammenhänge populär aufgearbeitet, nahezubringen.

Mit dem Talsperren-Betrieb Sachsen-Anhalt, der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes und dem Kreisanglerverein in Sangerhausen als Projektträger fanden sich Partner, die finanzielle, technisch, als auch organisatorisch das nötige Know-how besaßen, ein solches Vorhaben stemmen zu können.

 

Der Staatssekretär im Umweltministerium, Herr Klaus Rehda, enthüllt symbolisch die 1. Schautafel am Haupteingang

 

Für vier Schautafeln, mit den Schwerpunkten Greifvögel, Amphibien, fischfressende Vögel und dem Kranichzug am Stausee, wurde durch die Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes, die Förderung übernommen. Für die weiteren fünf Schautafeln, mit den Themen Fische im Stausee, Wasserqualität, sowie die Bedeutung der Talsperre Kelbra für die Flusslandschaft Helme, wurden eine Förderung aus Mitteln der Fischereiabgabe des Landes Sachsen-Anhalt vereinbart.

Wenn Sie mehr über die Inhalte der Schautafeln und unsere unaufgeregte, aber liebenswerte Region erfahren wollen, besuchen Sie uns einfach.

Sie werden erstaunt sein, welche Schätze es auch noch heute an den Gestaden der Deutschen Geschichte zu heben gibt. 

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und verbleiben bis dahin mit einem freundlichen "Petri Heil".