LHW lädt zur Funktionskontrolle neuer Fischaufstiege an der Thyra

Berga, den 22.10.2024

Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz hatte für Dienstag zur Teilnahme an einer Funktionskontrolle der Fischaufstiegsanlagen an der Thyra geladen. 

Nach dem im Februar 2024 mit der Fertigstellung des Schlitzpasses am Wehr Berga die ökologische Durchgängigkeit der Thyra im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie hergestellt wurde, findet gegenwärtig die erste Funktionskontrolle statt. Damit beauftragt wurde eine Bürogemeinschaft aus Thüringen und Sachsen-Anhalt, welche die Büros von Dr. Wagner und Dr. Schmalz aus Jena und Dr. Ebel aus Halle umfasst. 

Neben den Mitarbeitern des LHW vom Flussbereich Helme und der beauftragten Büros, stand der Ökologe des LHW in Halle, Herrn Claus Bräunig den Teilnehmern Frage und Antwort. Fachkompetent erläuterte er die unterschiedlichen (temperaturabhängigen) Wanderungsbewegungen in den Jahreszeiten und ging auf weitere Wirkfaktoren ein. 

In mehreren Kontrollen im Herbst und Frühjahr soll die Tauglichkeit der Anlagen in Berga und Rottleberode für die Fischwanderung überprüft werden. Dazu wurde, wie in Berga, eine Fischreuse am Ende der Fischtreppe platziert. Die zweimal täglich stattfindenden Kontrollen umfassen neben einer aufwändigen Reinigung (Beseitigung von Laub und Treibgut aus den Lochblechen), die Bestimmung, Vermessung und Erfassung der Fische. Die Reuse in Berga ist als einkehlige Leichtmetall-Kastenreuse konstruiert, die mit einer zusätzlichen Netzgarnkehle ausgestattet ist.

Die ersten Ergebnisse stimmen hoffnungsvoll. Nach dem bereits am Vortag Bachforellen bis zu einer Größe von 47 cm registriert wurden, standen an diesen Vormittag Kleinfische auf der Liste des Passanten. Elritze, Plötze, Äsche, Gründling und Flussbarsch bildeten das Artenspektrum. Das bereits im Herbst Cybriniden (Karpfenartige) zu den Passanten gehören, ist ein gutes Zeichen, rechneten die Spezialisten erst im Frühjahr verstärkt mit ihnen.

Um die lineare Durchgängigkeit der Thyra entsprechend der WRR der EU vollständig zu gewährleisten, muss jetzt zwingend der Rückbau der nur temporär genehmigten Behelfsdurchfahrt durch das Gewässer in Berga erfolgen. 

Bilder und Text: Gerhard Jarosz