Hochschule Magdeburg-Stendal schließt Vor-Ort Untersuchungen an der Helme ab

Martinsrieth, den 20.09.2024

Am vergangenen Freitag hatte das Forscherteam um Professor Dr. Volker Lüderitz von der Hochschule Magdeburg-Stendal vorerst den letzten Vor-Ort-Termin in Martinsrieth an der Helme.

Im Rahmen ihres Forschungsprojektes „Fischfokus“, dass von 2023 bis 2025 in enger Zusammenarbeit mit der Oberen Fischereibehörde und dem Landesanglerverband durchführt wird, wollen sie für repräsentativ ausgewählte kleinere und mittlere Fließgewässer die zentralen Stressoren Wichten und Maßnahmen zur Verbesserung der Situation konzipieren. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Erfassung der Fischhabitate und die beispielhafte Umsetzung von Habitataufwertungsmaßnahmen. 

Das Ziel ist die Schaffung funktionsfähiger Fischökotope für ausgewählte „Fokusarten“.  Bisher wurden bei der Fisch-Habitat-Kartierung diverse natürliche Strukturen wie Deckungen durch Totholz, Kolke durch Lebendholz (Wurzelflächen), sowie strömungsarme Bereiche nachgewiesen. Ebenfalls durch den Einsatz von Störsteinen konnten Kolke und eine verbesserte Strömungsdynamik erzielt werden. In solchen Abschnitten könnte mit wenig Aufwand (z. B. Totholzeinbau, Störsteine oder einer angepassten Gewässerunterhaltung) die biologische und morphologische Situation kostengünstig verbessert werden.

Letztendlich ist es das Ziel, mit naturnahen und intakten Gewässern einen wichtigen Baustein zur Klimawandelvorsorge beizusteuern. Damit bestätigt uns die Wissenschaft indirekt, dass unser Einsatz zur Altarmanbindung zwischen Bennungen und Hohlstedt nicht egoistische Ziele von Anglern verfolgt, sondern Zukunftsvorsorge im Interesse der gesamten Gesellschaft im besten Sinn des Wortes ist.

Wir freuen uns auf die Ergebnisse, die das Forscherteam um Prof. Dr. Volker Lüderitz und Kevin Daniel Heucher (M.Sc.) vom Fachgebiet Gewässer- und Renaturierungsökologie der Hochschule in den kommenden Wochen herausarbeiten wird. Die Empfehlungen werden unseren Handwerkskasten in Zusammenarbeit mit dem LHW weiter bereichern.

Gerhard Jarosz