Angler unterstützen Rohnestadt bei der Ufersanierung am Neuvorwerksteich

Allstedt, den 25. Oktober 2023 

Als Steuerzahler und Pächter des Gewässers könnten sich die Allstedter Angler gem. der in den §§ 581-597 BGB beinhalteten Verpflichtung zur ordnungsgemäßen Bewirtschaftung des Objektes ruhig zurücklehnen. Ufersicherung obliegt dem Eigentümer, in diesem Fall der Stadt. Aber Allstedt ist nicht Berlin und Pächter nicht gleich Mieter. 

Als langfristiger Nutzer des Gewässers haben Angler ein ökonomisches Interesse an gesunden und stabilen Fischbeständen und an gepflegten Gewässern. Dazu gehören neben der Sauberkeit auch intakte Uferstreifen, die nach § 6 WHS vor nachteiligen Veränderungen von Gewässereigenschaften geschützt werden müssen. So gesehen ist es von gegenseitigem Vorteil, die Stadt bei der Unterhaltungspflicht zu unterstützen und so für dauerhaft gute Angelbedingungen zu sorgen. 

Da nicht bei jedem Gewässer der Focus auf Naturbelassenheit liegt und gefahrloses Betreten des Ufersaums auch für ältere Anglerinnen und Angler und für jene mit einem Handicap Voraussetzung zur Ausübung des Hobbys bis ins hohe Alter ist, engagieren sich unsere Vereine für gesellschaftliche Teilhabe ihrer Mitglieder. 

Mit Weitsicht hat der Landesverband moderne Technik zum Schilfschnitt und zur Pfahlrammung angeschafft, um den Vereinen vor Ort bei der Gewässerpflege auch unter dem Gesichtspunkt des Klimawandels zu helfen. In Allstedt gab es ein vorbildliches Zusammenspiel zwischen Verein und Stadt. Während die Angler die Rammung der Pfähle mit moderner Technik übernahmen, realisierte die Stadt mit dem Kauf von 300 Pfählen und Faschinen die materielle Sicherstellung. Gemeinsam mit den hochmotivierten Arbeitern des Bauhofs gelang es innerhalb von 2 Tagen auf ca. 200 m Ufersaum die Pfähle zu rammen und mit der Verfüllung des ausgespülten Ufers zu beginnen. 

Davon konnten sich am Dienstag der Präsident des Landesanglerverbandes, Uwe Bülau und der Bürgermeister der Rohnestadt, Jürgen Richter überzeugen. Parallel dazu wurde begonnen, die Faschinen einzubauen und mit Schüttung zu sichern. Nach Lieferung weiterer Faschinen wird der Einbau in den kommenden Wochen fortgeführt. Einen vorläufigen Abschluss findet die Maßnahme im kommenden Frühjahr mit der Abdeckung des aufgefüllten Ufers mit Muttererde. 

Allstedt zeigt uns erneut, dass unser Naturschutzkonzept, welches auf einem ökonomischen Interesse der Angler an gesunden und artenreichen Fischbeständen und deren Nutzbarkeit beruht, erfolgreich ist. Tief verwurzelt in der Mitte der Gesellschaft sind unsere Vereine Heimstätte für Gemeinsinn und Naturverbundenheit. Nicht zuletzt erweisen sich die organisierten Angler unseres Verbandes als Pfleger eins uralten Kulturgutes.  

Der Kreisanglerverein bedankt sich beim Landesverband für die Bereitstellung von Technik und Personal, bei der Stadt  für die gute Zusammenarbeit und beim Verein für die vielen fleißigen Hände. Mit dem neu abgeschlossenen Pachtvertrag besitzen wir gute Rahmenbedingungen, die uns eine langfristige Bewirtschaftung mit einheimischen Fischarten ermöglichen.   GJ