Schilfmahd mit moderner Technik am Sackteich

Sangerhausen, den 19.10.2023

Der Kreisanglerverein hat dank der starken Gemeinschaft des Landesverbandes ein wichtiges Naturschutzprojekt verwirklichen können. 

Da jahrelange Bemühungen des Verbandes aus Mitteln der Fischereiabgabe Unterstützung für die Anschaffung von Technik zur Bekämpfung der zunehmenden Verlandung von Gewässer durch unerwünschten Bewuchs erfolglos blieben, hatte sich der Verband entschlossen, das dringende Problem vorerst im Alleingang anzugehen. Mit dem Kauf eines Truxor sind die Angler als größte Gewässerbewirtschafter im Land besser in der Lage, ihrer Verantwortung zur Gewässerpflege gerecht zu werden. 

Und so haben wir uns selbst in die Lage versetzt, so ein Projekt wie am Sackteich, in Eigenregie durchzuführen. 

Entsprechend gestellte Anträge bei den zuständigen Behörden der Kreisverwaltung zur Durchführung der Maßnahme, wurden von dieser nach vorhergehender Inaugenscheinnahme zeitnah bearbeitet und positiv beschieden. In der Antwort zum Antrag unterstreicht die Behörde deren Notwendigkeit wie folgt:

 “Die Maßnahmen dienen der Umsetzung des § 6 WHG, nach dem die Gewässer nachhaltig zu bewirtschaften sind, insbesondere mit dem Ziel, ihre Funktionsfähigkeit im Hinblick auf den Wasserhaushalt als Bestandteil des Naturhaushalts und als Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu erhalten und zu verbessern, insbesondere durch Schutz vor nachteiligen Veränderungen von Gewässereigenschaften“. 

Das hätten wir nicht besser formulieren können.

Aber auch Transport und Entsorgung des Schnittgutes waren zu klären und zu organisieren. Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Landkreises gab uns ebenso unkomplizierte Hilfestellung, wie auch das Unternehmen Baum aus Allstedt, das Erfahrung und kompatible Hebe -und Transporttechnik einbrachte. Und nicht zuletzt war auch eine sichere Unterstellung der Technik über die Nacht bei der Firma TGA Franke eine große Hilfe. Dafür möchten wir uns bei allen Behörden und Firmen herzlich bedanken. 

Viele Passanten hatten natürlich Fragen zum Vorhaben und zu der bisher wenig bekannten Einsatztechnik auf dem Wasser. Unsere Erklärungen wurden mit großem Interesse aufgenommen und nicht selten mit anerkennenden Worten verbal gewürdigt. Das die finanziellen Mittel ausschließlich für diese Maßnahme aus den privaten Portemonnaies der Angler stammen erstaunte dann doch.

In nur 3 Tagen konnte auf gut zwei Drittel der Wasserfläche das Schilf zurückgeschnitten, gesammelt und entsorgt werden, wobei genügend Rückzugsmöglichkeiten für andere Lebewesen erhalten blieben.

Das Ergebnis lässt sich jedenfalls sehen. Neben der Erhaltung des Lebensraums für Fische wurden nachteilige Gewässerveränderungen vorerst gestoppt. Wind wird künftig wieder die freie Wasserfläche in Wellen versetzen können und so für zusätzlichen Sauerstoffeintrag sorgen. Gleichzeitig haben wir Vorsorge getroffen, um der mit der mikrobiellen Zersetzung toter organischer Substanz (z.B. Pflanzenreste) verbundenen Sauerstoffzehrung vorzubeugen.

Der Kreisanglerverein bedankt sich herzlich beim Landesverband und natürlich bei den fleißigen Helfern des AV Sangerhausen.

GJ